Kunst am Wegesrand

Magdeburg


Magdeburg ist viel mehr als die Stadt der Grünen Zitadelle. Sie ist eine Stadt, die sich der Kunst verschrieben hat. Im ehemaligen Frauenkloster ist ein Kunstmuseum zu Hause. Zahlreiche Plastiken im Stadtgebiet nahe der Elbe laden zum Verweilen und Betrachten ein, fügen sich in die Parklandschaft mit Resten von Stadtmauer und Braunem Haus. Hier kann ich die berühmte Plastik der Käthe Kollwitz von Gustav Seitz anschauen und anfassen. Im Dom finde ich das Denkmal des Krieges von Ernst Barlach, das er selbst als sein "größtes und verantwortungsvollstes Werk" beschrieben hat.
Ich wandle auf den Spuren Hundertwassers. Und gehe mit offenen Augen durch die Welt.




 

Käthe Kollwitz




Eine Arbeit von Werner Stötzer: Werra und Saale. Bisher war ich er Meinung, er hat "nur" mit Stein gearbeitet. 

Diese Figur ist an der Elbe-Promenade zu finden. 

Mahnmal für die von den Nazis ermordeten Sinti und Roma.


Lutherstadt Wittenberg


Wer glaubt, ich könnte die Feierlichkeiten um den Reformationsgeburtstag umgehen, der irrt. Im "Sommer der Reformation" ist die Stadt Wittenberg voll. Voll von Touristen, voll von Veranstaltungen, voll von Zelten, Ständen, Angeboten, Touristenführungen in allen Sprachen. T-Shirts, Tassen Anstecknadeln, Kräuterlikor... alles wegen und mit Luther und meist mit seinem Konterfei versehen. (Die Reformationswerbung in großen Lettern an einer Kita eines nicht konfessionellen Trägers finde ich unpassend). 
Es weht ein wenig der Festival-Geist, den ich aus FDJ-Jugendtagen kenne, nur ist er alt und versöhnlich geworden. Vornehmlich ältere Leute sind in der schön hergerichteten Stadt unterwegs. Vor der Schlosskirche Menschenmassen, darin ist es nicht besser. Führungen  und Erklärungen  in verschiedenen Sprachen zeitgleich, nur durch ein paar Kirchenbänke getrennt. Natürlich habe ich die berühmte Kirchentür, die Grabplatte  und die Luther- sowie die Melanchton-Figur auf dem Marktplatz gesehen. Ich habe die Bibel-Zitate vernommen und von der Wichtigkeit der Reformation gehört. Ich halte es mit Hundertwaser, der bereit war, in allem erst einmal das Neue, das Interessante zu entdecken. Lutherjünger und Luthergegner sind mir in diesen Tagen häufig begegnet. Die einen sehen in ihm einen heiligen Mann, der Segen gebracht hat. Die anderen sehen den Antisemiten und Diener der Obrigkeit. 
Und Hundertwasser? Lassen wir ihn selbst sprechen (Die Vorurteilsfalle 1990, Abdruck in "Hundertwasser Architektur", Hrsg. Andrea Christa Fürst, Taschen GmbH Wien)
"Die Vorurteilsfalle ist eine weltweite, jedoch, typisch österreichische Intellektuellenkrankheit.
Hat man einmal einen Feind, gesellschaftlich oder kulturpolitisch oder sonstwie als solchen hochstilisiert und gebrandmarkt, so ist alles, was er tut, schlecht oder verabscheuungswürdig, auch seine Familie, sein Umkreis, das Wasser, das er trinkt, die Gegend, wo er lebt, die Kleider, die er anhat, kurz alles, was irgendwie mit diesem Scheusal in Verbindung gebracht werden kann. Andererseits, wenn jemand als gut und beispielgebend von ebendemselben Intellektuellen verehrt wird, ist alles, was er tut, hervorragend, menschheitsfördernd, zukunftsweisend, extrem gut,kritiklos akzeptierbar, wie z.B. bei Hitler, Stalin, Mao etc. 
Als gesellschaftlich orientierter, dem Zeitgeist unterworfener Intellektueller fällt man massenweise in die Vorurteilsfalle und dann ist der große Katzenjammer da, weil man, obwohl man es zu verdrängen sucht, doch dumpf das Gefühl bekommt, an entsetzlichen Dingen mitverantwortlich zu sein. 
Heute stecken wir genauso drin. Durch selbständiges, vorurteilsfreies Denken kommen wir schneller darauf und können die anderen warnen, die gemeinsam in eine Abgrund-Sackgasse laufen. 
Zu den typischen Symptomen unserer vourteilskranken Gesellschaft gehört z. B., daß ein Wissenschaftler, ein Stararzt, ein Künstler, ein Musiker, ein Politiker, ein Religionsstifter-Guru etc. sich lieber mit dem Teufel verbinden, um einen anderen, der das gleiche, nur besser, tut, zu vernichten." 
Hier noch ein paar Fotos aus der Lutherstadt Wittenberg:









Besonders wichtig war mir der Besuch der Cranach-Höfe, die in den 90er Jahren aufwendig saniert worden sind und deren Sanierung noch heute andauert. Der Maler und Apotheker Lukas Cranach d. Ä. hat hier im 16. Jahrhundert gelebt und gewirkt. Sein Hof und die angrenzenden Häuser wurden, an den Originalbauten orieniert, liebevoll wiederhergestellt. Auch eine Herberge ist entstanden. Auf Fotos ist zu sehen, wie das Ensemble der denkmalgeschützten Häuser zum Ende der 80er Jahre aussah. Diese Bilder wecken Scham. Ich habe in der Schule viel über Cranach und seine Kunst gelernt. Die Werk- und Wirkstätten des berühmten Meisters jedoch waren zu dieser Zeit dem Verfall preisgegeben. Auch deshalb bin ich froh, über diesen Hof gehen zu können und das bauliche Erbe gerettet zu sehen. 
In den Gebäuden ist u. a. die historische Druckerstube von Andreas Metschke  untergebracht. Hineinzugehen, die alten Utensilien des Druckers zu bewundern, ihm bei der Arbeit zuzusehen - das waren ganz besondere Momente.





Uelzen


Weil die Bewohner von Uelzen beschlossen hatten, dass in ihrer Stadt die Zauberer der Farben und der Schönheit für immer ein Zuhause haben sollten, haben sie die Steine der deutsch-schwedischen Künstlerin Dagmar Glemme in ihrer Stadt aufgestellt und den "Weg der Steine" erfunden. Vom neu gestalteten Bahnhof begleiten diese 21 reich und farbenfroh gestalteten Granitblöcke der Künstlerin den Gast in die schöne alte Innenstadt von Uelzen. Sie laden zum Verweilen, zum Staunen und zur Freude ein.







 Selb


Im Porzelllanikon der Stadt kann man die Geschichte der Porzellanherstellung und die Industriegeschichte der Region nachvollziehen. Geschirr und Figuren aus Porzellan sind hier nicht nur Gebrauchsgegenstand. Das edle Material hat eine besondere Strahlung und es ist eine angenehme Art, hier Kunst zu genießen.


Ausstellung von Produkten aus der Fabrikgeschichte


vorbereitete Produkte für den Brennofen

Der Eingangsbereich des Porzellanikons 

Im Inneren eines alten Brennofens

Dampfmaschine

Frankfurt am Main

Hinter den Kulissen der Oper


















einige Frankfurter Ansichten









Gruga Park Essen
















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